Kinder kommen, Freunde gehen

Das ist leider kein Klischee. Schon mit Verkünden des positiven Ergebnisses ist man über die ein oder andere Reaktion überrascht.

Vielleicht habt ihr sogar erzählt, dass ihr in Planung seid und es dürfte keinen überraschen. Und doch ist bei vielen die Reaktion verhalten. Und ja, es sind tatsächlich eher die Singlefreunde, die nicht so recht wissen, was sie damit anfangen sollen. Die Freunde, die schon Kinder haben, sind froh, noch weitere Mitstreiter dazu zu bekommen.

Wichtig ist, das ist überhaupt nicht verwerflich. Natürlich ist man vielleicht verletzt, wenn die beste Freundin keine Freudentänze vollführt. Es ist doch DAS Ereignis im Leben! So ein Wunder! Genau. Euer Wunder. Nicht das eurer Freunde. Vielleicht versuchen eure Freunde selbst bereits, schwanger zu werden oder sie wollten an diesem Punkt in ihrem Leben schon sein, aber der richtige Partner findet sich einfach nicht, es ist aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen nicht möglich etc etc. Eventuell sind eure Freunde keine Kindermenschen und wissen gar nicht, was sie damit jetzt anfangen sollen.

Nicht nur während der Schwangerschaft verliert man den ein oder anderen sondern vor allem danach. Wenn das Baby dann da ist und sich euer Leben tatsächlich scheinbar nur noch um dieses kleine pupsende Wunder dreht. Als frischgebackene Mutter will ich mich fast nur noch über Babythemen unterhalten, versuch es dennoch, gegenüber Singlefreunden einzudämmen. Und selbst wenn das gelingt, ändert sich mit einem Kind eben doch alles. Clubben ist nicht mehr, oft können sogar fliesende Unterhaltungen lange nicht geführt werden. Die Stilldemenz führt sowieso vorübergehend dazu, dass sich der geistige Intellekt in die allerletzte Hirnwindung verkrochen hat und darauf wartet, bis es wieder Platz für ihn gibt.

Es tauchen aber auch gelegentlich Schwierigkeiten mit Freunden auf, die schon Kinder haben oder noch bekommen. Gehen Meinungen, Erziehungsstile auseinander ist das meist ein großer Knackpunk. So hab ich selbst eine gute Freundin verloren. Stößt man sich zu häufig aneinander, wird der Kontakt seltener, bis man sich schließlich einfach gar nicht mehr meldet. Und auch das ist ok, denn dann soll es einfach nicht sein. Ich bin immer dafür, Toleranz zu üben, ins Gespräch zu gehen, aber wenn es nicht passt, muss man auch nichts erzwingen.

Kinder bekommen, Kinder haben ist ein wunderschönes, tolles Abenteuer und das solltet ihr euch auch nicht madig machen lassen oder euch die ganze Zeit in eurer Freude zurück nehmen müssen. Manche Freunde feiern mit euch euer Leben, ganz gleich um welches Ereignis es sich handelt (an dieser Stelle MUSS ich einfach sagen: Vielen lieben Dank Deborah, dass du so ein toller Mensch bist!). Hier möchte ich euch dennoch darauf hinweisen, dass es nicht immer um euch geht, sondern dennoch um Gegenseitigkeit. Also feiert auch die Ereignisse im Leben eurer Freunde. Sei es die Beförderung, das neue Auto, der Hund kann endlich apportieren….Applaus für alle sozusagen.

Falls ihr jetzt vielleicht doch ein bisschen deprimiert seid und Angst habt, als Eltern ganz allein zu enden, habe ich gute Nachrichten für euch: Ihr werdet ganz schnell neue Freunde finden! Gleichgesinnte, mit denen ihr euch austauschen könnt, Babytreffs, gemeinsame Grillabende, Familienurlaube. Geht in den Austausch und traut euch, neue Leute kennen zu lernen. Ich selbst bin nicht unbedingt so der sozial verträglichste Mensch (Danke meine liebe Sarah, dass du mich so nimmst wie ich bin ), aber Babys machen das einfach mit einem. Und den Rest tun die Hormone dazu!

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